Die GRAFIS-Oberfläche



Zweck des Konstruktionsprotokolls
Grafis speichert die Konstruktions- und Gestaltungsschritte bei der Entwicklung eines Schnittes in der Modellgröße, indem es unmerklich ein Protokoll führt. Der Anwender hat dann jederzeit die Möglichkeit, das Konstruktionsprotokoll mit anderen Maßtabellen aufzurufen und rechnerunterstützt eine Ähnlichkeitskonstruktion dieser Größen durchzuführen. Das manuelle Gradieren entfällt.
Anzeige der Protokollschritte, Probelauf
In der Steuerungsleiste von Grafis wird ständig die Anzahl der protokollierten Konstruktionsschritte angezeigt.
Probelauf
startet das Abarbeiten des Konstruktionsprotokolls. Es ist auch in einzelnen Schritten über Protokoll-Verlauf
abrufbar.
Protokoll-Verlauf
anzeigen
Anklicken von Protokoll-Verlauf
in der Steuerungsleiste öffnet das Menü zum Protokoll-Verlauf.
Weitere Informationen zum Konstruktionsprotokoll finden Sie hier



Mit Gradieren alle Teile werden alle Teile des Modells in allen Größen der Größentabelle
durchgerechnet. Mit Probeleauf alle Teile
werden alle Teile in der Basisgröße durchgerechnet.


Das temporäre Messen wird über das Pull-Down Menü Extras, mit dem Shortcut <Strg>+M oder über die Steuerungsleiste geöffnet. Es dient zum temporären Messen während der Schnittentwicklung. Grafis bietet darüber hinaus eine protokollierte Bemaßungsfunktion.
- Aufrufen von messen aus dem Pull-Down-Menü Extras oder aus der Steuerungsleiste
- Auswahl einer Maßart im Funktionsblock
- Anklicken der Objekte der Konstruktion
- Setzen der Anzeigeoptionen zum aktiven Maß

Es gibt vier Längenmaße:
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Messen Sie im Oberteil 10 die in dargestellten Längenmaße:
- Länge der Vorderen Breite
- Gesamtlänge der vier Taillenlinien
- Teillänge der Seitennaht zwischen Taillenlinie und Hüftlinie
- Länge der Umfangslinie des Rückenteils
Beim Setzen des Maßes B, der Länge der vier Taillenlinien, beginnen Sie mit dem Teilstück an der Vorderen Mitte und klicken die vier Teillinien unterhalb an, siehe . Alternativ beginnen Sie an der Hinteren Mitte und klicken die einzelnen Linien oberhalb an. Da die Linienanzahl variabel ist, wird das Maß erst mit einem rechten Mausklick abgelegt. Positionieren Sie die Maße geeignet. Schließen Sie anschließend das Messen.

Es gibt fünf Abstandsmaße:
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Die verschiedenen Abstandsmaße werden durch die Buttonsymbole gut verdeutlicht. Beim Anklicken öffnet sich automatisch das Untermenü Punktkonstruktion.

Messen Sie im Oberteil 10 die in dargestellten Abstandsmaße:
- Abnäherausfall des Brustabnähers
- Spiegelbreite
- Halslochvertiefung
- Lotrechten Abstand vom Ärmeleinsatzpunkt zur Verbindung Schulterendpunkt zu Seitennaht
- Abstand von einem frei gewählten Punkt auf dem Armloch zum rechten Brustabnäherschenkel.
Die Position jedes Maßes kann durch Anklicken und Ziehen verändert werden. Schließen Sie das Messen.

Es gibt fünf Winkelmaße:
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Messen Sie im Oberteil 10 die in dargestellten Winkelmaße ():
- Winkel zwischen Rückenhalsloch und Hinterer Mitte jeweils 20mm vom Eckpunkt entfernt
- Winkel zwischen Schulterlinie und Armloch
- Schulterneigungswinkel an der hinteren Schulter
- Winkel zwischen den Abnäherschenkeln des Schulterabnähers
- Richtung des Armlochs im Ärmeleinsatzpunkt; da sich zwei Linien in der Nähe dieses Punktes befinden, muss nach dem Festlegen des Punktes noch die gewünschte Linie angeklickt werden. Die Maßart Linienrichtung im Pickpunkt ist hilfreich, wenn Sie die Konstruktionsrichtung/Orientierung einer Kurve oder Linie benötigen.

Die Koordinaten-/Vektormaße messen Punktkoordinaten vom Koordinatenursprung aus oder von einem anderen konstruierten Punkt. Die Veränderungen dieser Punktkoordinaten entsprechen den Sprungwerten im herkömmlichen Sprungwertgradieren.
Ein Koordinaten-/Vektormaß kann nach zwei Prinzipien gesetzt werden:
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Gradieren Sie Oberteil 10 in mehreren Größen und stapeln es am Eckpunkt Halsloch/Vordere Mitte (). Setzen Sie ein Maß Koordinaten vom konstruierten Nullpunkt. Zuerst wird der Nullpunkt am Eckpunkt Halsloch/Vordere Mitte konstruiert. Der zweite Punkt ist der Eckpunkt Schulter/Halsloch. Die X-Komponente des Maßes gibt die Spiegelbreite und die Y-Komponente des Maßes die Halslochvertiefung an.

Ein Flächenmaß kann nach zwei Prinzipien gesetzt werden:
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Übung
Messen Sie im Oberteil 10 den Flächeninhalt, indem Sie die Linien für den Flächenumfang einzeln anklicken.
Klicken Sie die fünf Linien von außen im Umlaufsinn an. Nach der letzten Linie betätigen Sie mit , um das Maß abzulegen. Aus den angeklickten Linien wird automatisch eine geschlossene Umfangkontur gebildet. Überstehende Linienstücke werden abgeschnitten. Der Pickpunkt der ersten Linie muss innerhalb der späteren Umfangskontur liegen! Solange das Maß noch nicht mit
abgelegt wurde, können einzelne Linien zurückgesetzt werden mit:
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Messen Sie im Oberteil 10 den Flächeninhalt des Vorder- und des Rückenteils unter Nutzung von Linien für den Flächenumfang automatisch suchen, ohne Abbildung. Mit wird das Maß abgelegt.
Von einem Flächenmaß können innen liegende Teilflächen abgezogen werden. Die Teilflächen müssen markiert werden, bevor das Maß abgelegt wird.
Messen Sie den Flächeninhalt des Rückenteiles von Oberteil 10 ohne die Fläche des Taillenabnähers. Bestimmen Sie zunächst die äußere Kontur des Rückenteils. Eine neue Teilfläche, die von der Ausgangsfläche abgezogen wird, beginnt mit
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Klicken Sie danach die vier Linien des Taillenabnähers an. Beachten Sie auch dabei den Umlaufsinn. Legen Sie danach mit das Maß ab oder bestimmen Sie mit neue Teilfläche beginnen eine neue Teilfläche, die abgezogen werden soll.

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Alle gesetzten Maße können in einer Tabelle angezeigt werden. Maße eines Gradierstapels werden in allen Größen angezeigt. Die Tabelle kann gedruckt oder in die Zwischenablage kopiert werden.
Es stehen drei Darstellvarianten zur Verfügung:
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Wird ein Koordinaten-/Vektormaß in einem Gradierstapel gesetzt, dann gibt die dritte Darstellvariante die Sprungbeträge zwischen den Größen an.

Durch Anklicken werden einzelne Maße markiert. Mittels <Strg>+A und <Strg> lassen sich mehrere Maße markieren. Mit <Del> werden alle markierten Maße gelöscht. Für markierte Maße lassen sich folgende Anzeigeoptionen wählen:
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Im Pull-Down Menü Einstellungen sind unter anderem die Einheiten für Längen/Abstände sowie Flächen wählbar.


Sind mehrere Maße markiert, dann kann aus diesen Maßen ein Kettmaß gebildet werden:
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Setzen Sie vier Maße für die Länge der einzelnen Taillenlinien des Oberteil 10. Markieren Sie alle vier Maße mit gedrückter <Strg>-Taste und betätigen den Button Kette. Das Maß E wurde als Summe der vier einzelnen Maße gebildet, siehe .
Markieren Sie nun die vier Maße A bis D und setzen das Häkchen vor 2x. Die vier einzelnen Maße wurden verdoppelt. Damit ergibt E jetzt das Umfangsmaß. Deaktivieren Sie das Verdoppeln 2x für die einzelnen Maße und aktivieren das Verdoppeln 2x nur am Maß E.


Das Menü Stapeln wird über das Pull-Down-Menü Extras → Stapeln oder aus der Steuerungsleiste geöffnet. Mit den Funktionen des Menüs kann der Gradierstapel eines Teiles an einem Konstruktions- oder Linienpunkt gestapelt werden.
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Menü verlassen |
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Stapelpunkt setzen |
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Richtungspunkt setzen |
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Protokollierten Stapelpunkt setzen |
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Protokollierten Stapelpunkt löschen |
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Auslage |
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unten links stapeln |
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unten rechts stapeln |
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oben links stapeln |
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oben rechts stapeln |
Die Funktion Auslage legt alle Größen gemäß deren Reihenfolge in der Größentabelle
nebeneinander aus. Die Auslage wird durch erneutes Stapeln
oder Probelauf
zurückgesetzt.
Stapeln an einem Konstruktions- oder Linienpunkt:
- Stapelpunkt setzen
und anklicken des Stapelpunktes in der Konstruktion.
- Mit
ablegen.
- Bei Bedarf den Richtungspunkt
in analoger Weise bestimmen.
Stapelpunkt setzen
Nach Anwählen von Stapelpunkt setzen erscheint das Untermenü Punktkonstruktion.
Mit der Variante der Punktkonstruktion
-
(im folgenden Pick Punkt) wird vorgegeben, dass der Cursor nur Punkte der Konstruktion als Stapelpunkt auswählen kann,
- mit
(im folgenden Pick Linie) können nur Linien angeklickt werden,
- mit
und <Shift> wird der Anfangs- oder Endpunkt einer Linie angewählt,
- mit
(im folgenden Schnittpunkt) wird der Schnittpunkt zweier Linien als Stapelpunkt festgelegt. Beide Linien sind nacheinander anzuklicken.
- Zusätzlich gibt es den Freien Modus. Ist im Untermenü Punktkonstruktion kein Button gedrückt, dann ist der Freie Modus
Im Freien Modus sind im Untermenü Punktkonstruktion die Varianten Punkt, Linie und Freihand-Punkt gleichzeitig aktiv. Der Freie Modus ist aktiv wenn kein Button gedrückt ist. Shortcut <F> aktiv. Im Freien Modus sind die Punktkonstruktionen Pick Punkt, Pick Linie und Freihand-Punkt gleichzeitig aktiv.
- Zum Stapeln eines gradierten Teiles aktivieren Sie zunächst Stapelpunkt setzen
wählen dann eine geeignete Variante im Untermenü Punktkonstruktion. und klicken anschließend den gewünschten Stapelpunkt in der Konstruktion an.
Richtungspunkt
setzen
Nachdem das Teil an einem Punkt gestapelt wurde, kann zusätzlich ein Richtungspunkt bestimmt werden. Das Teil bleibt am Stapelpunkt gestapelt. Die Größen des Teiles werden so um den Stapelpunkt gedreht, dass die Richtung von Stapel- zu Richtungspunkt in allen Größen gleich ist.
Protokollierter Stapelpunkt setzen
Mit Protokollierter Stapelpunkt setzen kann ein Punkt angeklickt werden, der zum Stapelpunkt für das aktive Teil wird. Das Stapeln wird jeweils am Ende des Gradierlaufes ausgeführt.
Das Aktivieren von Protokollierten Stapelpunkt löschen zeigt den aktuellen Stapelpunkt an. Durch Anklicken wird er gelöscht.


X-Werte sind größenabhängige Konstruktionsparameter, deren Zahlenwerte in X-Wert-Listen abgelegt sind und beispielsweise für Längen, Abstände, Radien oder Winkel stehen. X-Werte können nach Fertigstellung eines Modells jederzeit geändert werden. Dadurch ist eine sehr effektive nachträgliche Modifikation des Modells möglich.
Es werden drei X-Wert-Typen unterschieden:
- die X-Werte des Konstruktionsprotokolls und
- die X-Werte aller Teile (globale X-Werte).
- die X-Werte nicht-interaktiver Grundkonstruktionen, die in der Grafis-Fachsprache programmiert wurden.
Diese Unterscheidung betrifft den Geltungsbereich des jeweiligen X-Wert-Typs. Die Anwendung der X-Werte ist für alle Typen identisch und wird anhand der X-Werte des Konstruktionsprotokolls erarbeitet.
Das Fenster X-Werte
Zur Anzeige der gewünschten X-Wert-Liste bietet der Dialog X-Werte folgende Anzeigeoptionen.
Weiter Informationen zu den X-Werten finden Sie hier.


Z-Werte sind berechnete Konstruktionsparameter. Zur Berechnung eines Z-Wertes können
- alle definierten Konstruktionsparameter (X, XG und G-Werte),
- bereits definierte Z-Werte,
- Messwerte der Konstruktion, die sogenannten Prozessdaten (z.B. GL, AB, TL),
- Zahlenwerte und mathematische Funktionen genutzt werden.
Definierte Z-Werte werden analog denKonstruktionsparameter X-Werte verwendet.
Weiter Informationen zu den Z-Werten finden Sie hier


Mit jedem Modell wird eine Größentabelle verwaltet die Größen, in denen das Modell durchgerechnet wird. gespeichert. Auf der ersten Position der Größentabelle steht die Maßtabelle zur Schnittentwicklung, die so genannte Basisgröße
Basisgröße ist die Größe, in der die Schnittentwicklung durchgeführt wird. Sie steht auf der ersten Position der Größentabelle.. Im Maßsystem SIZES_1 wird automatisch die Größe _AN38_0 eingetragen. Der Nutzer kann jederzeit eine andere Maßtabelle, auch eine individuelle Maßtabelle, als Basisgröße einsetzen. Auf die weiteren Positionen der Größentabelle
werden alle im Modell gewünschten Maßtabellen eingetragen.
Die Schnittentwicklung wird in der Basisgröße durchgeführt. Gradieren bedeutet automatisches Abarbeiten des gespeicherten Konstruktionsprotokolls für die in der Größentabelle enthaltenen, aktivierten Maßtabellen. Die automatische Neukonstruktion ist möglich, da sich GRAFIS alle Konstruktionsschritte gemerkt hat und für andere Maßtabellen wiederholt.
Weiter Informationen zur Größentabelle finden Sie hier


Der Dialog Liste der interaktiven Konstruktionen , wird mit der Taste <F12> oder über das Pull-Down-Menü Extras geöffnet. Die Liste links im Fenster enthält alle interaktiven Konstruktionen und Werkzeuge des Modells sowie alle nicht interaktiven 'Pick'-Konstruktionen. Die letztgenannten Konstruktionen sind farbig gekennzeichnet. Die Konstruktionen und Werkzeuge sind geordnet nach der Teilenummer in der ersten Spalte und dem Protokollschritt in der zweiten Spalte. Rechts im Fenster erscheint eine Vorschau auf die links markierte Konstruktion.
Mit dem Button interaktive Konstruktion starten wird die markierte interaktive Konstruktion gestartet, um Einstellungen vorzunehmen.
Über die Liste der interaktiven Konstruktionen können auch die Pick-Verbindungen einer Konstruktion gelöst werden.

In der Kontextleiste stehen weitere Funktionen zur Verfügung, die je nach Werkzeug variieren. Diese Funktionen beziehen sich in der Regel auf das gerade aktive Werkzeug oder eine aktive Grundkonstruktion.

Über die drei Anwendungsbereiche Konstruktion , Verarbeitung
und Schnittstelle
wird die Anzeige der Werkzeugleiste gesteuert. Je nachdem, welcher Bereich ausgewählt ist, stehen unterschiedliche Werkzeuge zu Verfügung. Es kann jederzeit zwischen den Bereichen gewechselt werden. Einige Werkzeuge sind auch mehreren Bereichen zugeordnet.
Im Bereich Konstruktion befinden sich die Werkzeuge für die Modellentwicklung.
Im Bereich Verarbeitung befinden sich die Werkzeuge für die Fertigstellung von Produktionsteilen.
Der Bereich Schnittstelle enthält Funktionen für die Weitergabe des Modells und für den Import von Daten in GRAFIS.

Die Ansicht der Werkzeugleiste variiert je nach Anwendungsbereich. Hier befinden sich alle Werkzeuge für die Modell-Konstruktion, das Fertigstellen von Schnittteilen sowie zur Weitergabe der Teile.
Weitere Informationen zu den einzelnen Werkzeugen finden Sie hier

In der Teileorganisation werden die Teile des Modells verwaltet. Hier wird die Struktur des Modells festgelegt und Abhängigkeiten dargestellt.
Die Teileorganisation besteht aus der Teileleiste und der Teileliste mit Menü, Vorschau und Teileinformationen.
Informationen zur Teileorganisation finden Sie hier

Der Button ist aktiv, wenn das angewählte Teil ein Mutterteil ist. Anklicken des Buttons zeigt Informationen zum Mutterteil an.Links werden Teilenummer, Teilename und Größe angezeigt. Die Anzeige variiert je nach Cursorposition. Zeigt der Cursor auf eine leere Fläche, so werden Teilenummer, Teilename und Basisgröße des aktiven Teiles angezeigt.
Rechts befindet sich der Bereich zum Zoomen. Mit der Pinnadel
wird der eingestellte Zoom-Wert fixiert. Der Zoom-Wert kann als Dezimalzahl, aber auch mit 1:xxx und xxx:1 in das Editiefeld eingegeben werden oder in der Combobox gewählt werden.
Zusätzliche Funktionen im Pulldown Menü Ansicht

Im Dock Sichtbarkeit kann die Sichtbarkeit verschiedener Objekte, Attribute, Logos und Größen gesteuert werden. Das Ausblenden ist nur temporär. Es wird nichts gelöscht.
Objekte | |
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alle Objekte sichtbar, alle Objekte unsichtbar |
Größen | |
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alle Größen sichtbar, alle Größen unsichtbar |
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Invertieren |
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Probelauf |
Das Dock kann immer geöffnet bleiben und platzsparend mit der Bibliothek zusammgedockt werden.
Bei Aufziehen des Docks in die Breite wird die Ansicht zweispaltig.