Produktionsmodell erstellen

Für industrielle Anwendungen bietet das Schnittbild eine Fülle an Lege- und Verwaltungsoptionen, die vor dem eigentlichen Legen einzutragen sind. Nicht jeder Anwender benötigt alle Optionen. Daher sollen zunächst die Schritte erläutert werden, die mindestens abgearbeitet werden müssen.

Hinweis:

Sofern Sie kein geeignetes Modell mit Schnittteilen zur Hand haben, können Sie sich wie folgt behelfen. Öffnen Sie im GRAFIS Maßsystem (SIZES_1) ein neues Modell. Holen Sie in Teil 001 und in Teil 002 die „Unisex-Grundkonstruktion“. In Teil 001 löschen Sie alle Punkte und Linien des Rückenteils und benennen es als Vorderteil. Teil 002 wird das Rückenteil, indem alle Punkte und Linien des Vorderteiles gelöscht werden. Damit liegen zwei Teile mit geschlossener Umfangskontur vor. Setzen Sie nun mit dem Schritt „Teileparameter setzen“ fort.

Schritte in Grafis-Konstruktion

  • Erstellen der Produktionsschnittteile mit geschlossener Umfangskontur, ggf. Fadenlauf setzen
  • Teileparameter setzen; mindestens: Attribut Schnittteil, Materialart (z.B. „O Oberstoff“), Anzahl des Teiles je Modell (z.B. 1x normal, 1x gespiegelt)
  • Alle auszulegenden Größen in die Größentabelle eintragen und alle Teile gradieren.
  • Modell speichern
  • Schnittbild starten über Datei → Schnittbildlegung starten oder über das Icon „Schnittbild“ auf dem Desktop

Schritte in Grafis-Schnittbild

Für das Auslegen von Modellen im Schnittbild gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Konstruktionsmodell öffnen

Diese Variante ermöglicht ein schnelles Auslegen eines Konstruktionsmodells. Es wird dabei nicht automatisch in ein Produktionsmodell umgewandelt. In diesem Fall werden alle Teile übernommen, auch leere Teile und Entwicklungsteile. Allerdings führt dann jede Änderung am Quellmodell dazu, dass im Schnittbild alle Teile aktualisiert werden.

Schrittfolge

  • Über Produktionsmodell → Konstruktionsmodell öffnen das vorbereitete Konstruktionsmodell öffnen.
  • Achtung, der Änderungsdienst (siehe Änderungen am Produktionsmodell) kann nur funktionieren, wenn das Quellmodell und der komplette Pfad zum Quellmodell (Laufwerk, Kollektion, UnterKollektion) nicht umbenannt, verschoben oder gelöscht werden.
  • ggf. Teileparameter prüfen oder verändern über Produktionsmodell → Teileliste.

    Das Produktionsmodell ist jetzt vorbereitet. Es kann sofort mit den Schnittbildinformationen fortgesetzt werden.
  • über Schnittbildinformation → Material die Karteikarte Material öffnen
  • Stoffbreite eintragen, z.B. 1500 (Angabe in mm)
  • Materialtyp auswählen, z.B. „O Oberstoff“
  • Button Weiter zur Karteikarte Teile
  • Optional: Ein oder mehrere Teile wählen und Sicherheitsabstände (Rubrik Abstände) eintragen sowie Dreh-/Spiegelerlaubnisse (Rubrik Erlaubt sind) erteilen.
  • Button Weiter zur Karteikarte Größen
  • Eine Größe anklicken und unter Anzahl ändern einstellen, wie oft diese Größe zu legen ist. Durch Ziehen bei gedrückter linker Maustaste können auch mehrere Größen markiert und deren Legeanzahl verändert werden.
  • Button Legen öffnet die Oberfläche zum Legen des Schnittbildes
  • Auslegen der Teile gemäß Schnittbild legen.

Produktionsmodell öffnen

Bei dieser Variante wird ein Konstruktionsmodell (MDL) geöffnet und direkt in ein Produktionsmodell umgewandelt. Bei der Umwandlung eines Konstruktionsmodells in ein Produktionsmodell werden nur die Schnittteile und deren Teileparameter übernommen. Es kann direkt mit der Eingabe der Schnittbildinformationen fortgefahren werden (s. Bild 1) oder als Produktionsmodell (PMD) gespeichert werden (s. Bild 2). Beim Speichern des Produktionsmodells wird mit der Dateiendung .pmd gespeichert. In beiden Fällen wird die Quelle vermerkt.

Objekt-Äderungen im Konstruktionsmodell werden pro Teil gemerkt und können im gelegten Schnittbild aktualisiert werden.

Bild 1 

Bild 2 

Schrittfolge

  • Über Produktionsmodell → Produktionsmodell öffnen das vorbereitete Konstruktionsmodell öffnen.
  • ggf. Prüfen oder Verändern der Teileparameter über Produktionsmodell → Teileliste
  • Optional als Produktionsmodell (PMD) speichern.
  • Über Schnittbildinformation → Material die Karteikarte Material öffnen, siehe Schnittbildinformation bearbeiten
  • Stoffbreite eintragen, z.B. 1500 (Angabe in mm)
  • Materialtyp auswählen, z.B. „O Oberstoff“
  • Button Weiter zur Karteikarte Teile
  • Optional: Ein oder mehrere Teile wählen und Sicherheitsabstände (Rubrik Abstände) eintragen sowie Dreh-/Spiegelerlaubnisse (Rubrik Erlaubt sind) erteilen.
  • Button Weiter zur Karteikarte Größen
  • Eine Größe anklicken und unter Anzahl ändern einstellen, wie oft diese Größe zu legen ist. Durch Ziehen bei gedrückter linker Maustaste können auch mehrere Größen markiert und deren Legeanzahl verändert werden.
  • Button Legen öffnet die Oberfläche zum Legen des Schnittbildes
  • Auslegen der Teile gemäß Schnittbild legen.

Produktionsmodell speichern

Über Produktionsmodell → Modell Speichern unter kann das Produktionsmodell in diesem Bearbeitungsstand gespeichert werden. Fertige Modelle sollten als Produktionsmodell an Auftraggeber oder an Produktionsstätten weitergegeben werden. Veränderungen der Schnitte durch andere Körpermaße oder X-Werte sind dann nicht mehr möglich.

Für das Speichern von Produktionsmodellen ist keine feste Verzeichnisstruktur vorgegeben, da die Produktionsmodelle nicht mehr an ein Maßsystem gebunden sind. Wir empfehlen als Ziel den Ordner \Grafis\SB\ und dessen Unterordner. Mit dem Button Neuer Ordner kann auch ein neuer Ordner/ neues Verzeichnis angelegt werden.

Produktionsmodell zusammenstellen

Schrittfolge
  • Teileliste öffnen über Produktionsmodell → Modell neu.
  • Verweis einfügen anklicken.
  • Ein Modell aus einem beliebigen Maßsystem auswählen.
  • Der Dialog Teileverweise öffnet sich.
  • Größen, die im Produktionsmodell benötigt werden, auswählen oder Alle Größen drücken. Die Reihenfolge der Größen bleibt auch im Schnittbild bei der Erzeugung der Bündel erhalten.
  • Für alle Teile, die im Produktionsmodell benötigt werden, den Button Verweis erstellen anklicken oder Alle Teile drücken.
  • Mit dem Button Zurück das nächste Modell auswählen oder mit dem Button Schließen den Dialog Teileverweise schließen.
  • Karteikarte Teileparameter öffnen und für jedes Teil die Materialart und die benötigte Anzahl je Modell prüfen.
  • Mit rechter Maustaste beenden.

Beim Zusammenstellen von Produktionsmodellen aus Modellen verschiedener Maßsysteme ist auf identische Größenbezeichner zu achten. Sind die Größenbezeichner nicht identisch, müssen gegebenenfalls individuelle Maßtabellen mit einheitlicher Bezeichnung angelegt werden, wobei auf die korrekte Einstellung der Alias-Bezeichnung in der Größentabelle geachtet werden muss.

Das Produktionsmodell wird mit den Funktionen des Menüs derTeileliste zusammengestellt, die weitestgehend identisch mit denen der Grafis-Konstruktion sind.

Alle Änderungen im neuen Produktionsmodell gelten nur für das neue Produktionsmodell. Das Quellmodell bleibt unverändert.

Starten Sie das Grafis-Schnittbild und wählen im Pull-Down-Menü Produktionsmodell → Modell Neu. Stellen Sie jetzt das neue Produktionsmodell zusammen, indem Sie in der Teileliste Verweiseinfügen anklicken und das gewünschte Modell auswählen.

Modell auswählen

In der Oberfläche Modell für das Einfügen Öffnen wählen Sie dazu das Laufwerk, auf dem sich das gewünschte Modell befindet. Im Fenster darunter erscheinen alle Maßsysteme, die mit dem Icon als Ordner gekennzeichnet sind. Durch Doppelklick wird in das gewünschte Maßsystem gewechselt. Im ausgewählten Maßsystem erscheinen jetzt alle vorhandenen Kollektionen, ebenfalls gekennzeichnet mit dem Icon . Doppelklick auf die gewünschte Kollektion öffnet die Liste aller vorhandenen Modelle der Kollektion. Die Modelle sind mit dem Icon gekennzeichnet. Befindet sich am Icon zusätzlich ein Schloß , so wird das Modell aktuell bearbeitet und ist daher schreibgeschützt. Aus einem schreibgeschützten Modell werden die Teile im Zustand vom letzten Speichern übernommen. In den übergeordneten Ordner/Kollektion wird mit dem Button gewechselt. Folgende Tabelle enthält eine Übersicht über die in Grafis verwendeten Icons und deren Bedeutung.

Icon Bedeutung
Ordner (Maßsystem), Kollektion
Modell (Grafis-Konstruktion)
schreibgeschütztes Modell
Produktionsmodell
Schnittbild
Schnittbildinformation

Die Inhalte des Fensters können mit den Button gemäß folgender Tabelle gestaltet werden.

Button Bedeutung

Liste ohne Details

Liste mit Details
Zu- und Ausblenden der Textvorschau
Zu- und Abblenden der Vorschau auf das erste Teil

Teileverweis erstellen

Nach der Auswahl des gewünschten Modells erscheint das Fenster Teileverweise.

Schrittfolge
  • Auswahl der Größen, die in das Produktionsmodell zu übernehmen sind
  • Teile übernehmen mit: Teil markieren und den Button Verweis erstellen anklicken oder Doppelklick auf das Teil
  • Button Zurück zur Auswahl eines anderen Modells
  • Beenden mit dem Button Schließen

Auswahl der Größen

Alle Größen, die in der Rubrik Größen im Modell links vom Zeichen „<=“ sind, stehen später im Schnittbild zur Verfügung. Doppelklick auf die betreffende Zeile übernimmt die Größe nach links oder schließt sie wieder aus. Auch das Markieren mehrerer Größen mit gedrückter linker Maustaste ist möglich. In der Reihenfolge der Größen links vom „<=“ werden später auch die Bündel erzeugt.

Teile übernehmen

Das Häkchen Nur Schnittteile anzeigen kann gesetzt werden, wenn bereits alle zu legenden Teile das Attribut Schnittteil haben. Ist das Häkchen gesetzt, werden alle Schnittentwicklungsteile ausgeblendet. Nach Anklicken eines Teiles erscheint seine Kontur im Bereich Vorschau und unter Teilebeschreibung –sofern vorhanden- der Inhalt der Textbox. Mit Anklicken des Button Verweis erstellen oder mit Doppelklick auf das Teil wird es übernommen. Das folgende Teil ist dann automatisch markiert. Eine andere Einfügeposition im Produktionsmodell kann mit den Button gewählt werden.

Nachdem alle erforderlichen Teile übernommen wurden, wird mit dem Button Zurück ein weiteres Modell ausgewählt oder mit dem Button Schließen das Zusammenstellen des Produktionsmodells beendet.

Produktionsmodell bearbeiten

Über Produktionsmodell → Teileliste öffnet sich die aktuelle Teileliste. Auf der Karteikarte Teileparameter, wird für jedes Teil jetzt auch das Datum der letzten Änderung am Teil sowie Name und Pfad des Quellmodells angegeben. Diese Informationen werden benutzt, um spätere Änderungen am Quellmodell automatisch auch im Schnittbild zu aktualisieren. Weitere Informationen zum Aktualisieren von Teilen folgen in Änderungen am Produktionsmodell.

Prüfen Sie bei Bedarf, dass

  • keine Teile versehentlich doppelt übernommen wurden,
  • die Materialart jedes Teiles richtig ist,
  • die benötigte Anzahl je Modell richtig ist und
  • ggf. auch die Teilekategorie richtig ist.

Korrekturen können mit den bekannten Funktionen der Teileorganisation, siehe Teileorganisation sofort ausgeführt werden. Das Hinzufügen weiterer Teile wird durch Anklicken von Verweis einfügen gestartet. Die Teileorganisation wird mit der rechten Maustaste geschlossen.

In der Modellansicht sind die Funktionstasten <F2>, <F3>, <F4> und <F6> wie in Grafis - Konstruktion belegt. Betätigen der Funktionstaste <F5> ordnet alle übernommenen Teile in allen übernommenen Größen an. Die Funktionen Kopieren, Messen, Stapeln und Schieben/Zoomen sind ebenfalls aktiv (Pull-Down-Menü Bearbeiten oder Toolbox).